In der Region Ostfildern sorgt das seit Langem geplante Straßenprojekt, die Teileinziehung der Scharnhauser Straße, für erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit. Diese Maßnahme betrifft die Strecke zwischen Stuttgart-Plieningen und Ostfildern-Scharnhausen und zielt darauf ab, den Durchgangsverkehr zu reduzieren. Die Diskussionen wurden durch die Eröffnung der neuen Südumfahrung angefacht, die parallel zur Bundesautobahn A8 verläuft. Diese Umgehung soll den lokalen Verkehr entlasten und wurde bereits im Dezember 2022 in Betrieb genommen. Die Sperrung der Scharnhauser Straße wird als logische Folge dieser neuen Infrastruktur betrachtet, um den Verkehrsfluss besser zu steuern und die Wohngebiete zu schützen.
Diese verkehrsregulierende Maßnahme, die ursprünglich den Anwohnern vor über drei Jahrzehnten versprochen wurde, hat jedoch zu einer geteilten Meinung unter den lokalen politischen Fraktionen in Ostfildern geführt. Die Freien Wähler haben nun am 26. Juni 2024 einen Antrag im Gemeinderat gestellt, um eine alternative Lösung zu finden.
Antrag der Freien Wähler Ostfildern
Die Freien Wähler Ostfildern fordern in ihrem Antrag, dass Oberbürgermeister Bolay das Gespräch mit dem Stuttgarter Oberbürgermeister Nopper sucht, um über die geplante Teilschließung der Scharnhauser Straße in Plieningen zu sprechen und einen für alle Seiten tragbaren Kompromiss zu finden.
In ihrer Begründung weisen die Freien Wähler darauf hin, dass sich seit den ursprünglichen Verhandlungen über eine Ostumfahrung Plieningen oder eine alternative Trassenführung über eine Westumfahrung Scharnhausens die Notwendigkeit des Klimaschutzes und damit die Vermeidung von unnötigen Umwegen geändert habe.
Für zahlreiche Ostfilderner sei die bisherige Verbindung eine wichtige Möglichkeit, auf kurzem Weg nach Plieningen, Hohenheim oder Möhringen zu gelangen. Andererseits sei diese Verbindung für Plieninger ein einfacher Weg, zum Beispiel zum Einkaufen nach Ostfildern-Scharnhausen zu fahren. Um die Anlieger der Scharnhauser Straße in Plieningen trotzdem zu entlasten, schlagen die Freien Wähler ein LKW-Fahrverbot und eine Geschwindigkeitsbegrenzung für den PKW-Verkehr auf 30 km/h vor. So könnte ein Kompromiss für alle Seiten gefunden werden.
Stadt Stuttgart prüft Petition
Auf Rückfrage des Filderanzeigers zur konkreten Umsetzung der Sperrung und zu möglichen Gründen für die Verzögerung antwortete die Stadt Stuttgart, dass die Planungen zur Teileinziehung der Scharnhauser Straße abgeschlossen und mit den angrenzenden Straßenbaulastträgern abgestimmt seien. Derzeit prüfe die Verwaltung jedoch, ob eine kürzlich eingereichte Petition gegen die Teileinziehung eine rechtliche Wirkung auf das Verfahren habe.
Sobald diese Prüfung abgeschlossen ist und keine Auswirkungen ergeben hat, wird die Planung beauftragt und umgesetzt. Vor der Umsetzung wird die Öffentlichkeit über eine Pressmitteilung sowie Mitteilung auf der städtischen Internetseite informiert.