Netto schließt Ende dieser Woche seine Filiale in Kemnat. Die Stadtverwaltung versucht, einen Interimsmarkt im Stadtteil zu realisieren. Ab Juli wird für mobilitätseingeschränkte Personen, die sich nicht anderweitig mit Lebensmitteln versorgen können, temporär ein Shuttlebus eingerichtet.
Ende Mai kündigte Netto überraschend an, sich bereits Ende Juni vom Standort in Kemnat zurückzuziehen und die Filiale im Stadtteil zu schließen. Seitdem arbeitet die Stadtverwaltung intensiv an verschiedenen Lösungen, um die Nahversorgung in Kemnat sicherzustellen. Die bevorzugte Lösung ist die Einrichtung eines Interimsmarkts im Stadtteil. Da dies jedoch einen gewissen organisatorischen Vorlauf erfordert, werden zunächst temporäre Lösungen angeboten. Sie richten sich insbesondere an Menschen mit eingeschränkter Mobilität und ermöglichen es ihnen, ihre Einkäufe selbstständig zu erledigen.
Shuttlebus für kleinen Personenkreis
Die Schließung der Netto-Filiale in Kemnat trifft die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils hart, die bisher auf das Angebot von Netto angewiesen waren. Besonders betroffen sind Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die ab Juli längere Wege zum nächsten Lebensmittelgeschäft zurücklegen müssen. Diese zusätzlichen Entfernungen stellen eine große Herausforderung dar, und aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen sowie fehlender familiärer oder anderweitiger Unterstützung sind sie künftig auf Hilfe angewiesen. Für diese Personen wird derzeit ein Shuttlebus-Angebot eingerichtet, das zeitnah im Juli verfügbar sein wird.
Der Shuttlebus, der von ehrenamtlichen Fahrern betrieben wird, soll an zwei bis drei Tagen pro Woche jeweils vormittags und nachmittags von Kemnat zum Scharnhauser Park fahren. Die Fahrgäste haben dort etwa eine Stunde Zeit für ihren Einkauf, bevor der Shuttlebus sie zurück nach Kemnat bringt. Da dieses Angebot für eine begrenzte Zielgruppe vorgesehen ist und der Kleinbus nur begrenzte Sitzplätze bietet, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich.
Aufgrund der Kapazitäten des Kleinbusses und der ehrenamtlich engagierten Fahrer richtet sich dieses Angebot ausdrücklich nicht an Personen, die sich über andere Unterstützungsmöglichkeiten von Familie, Nachbarn, Freunden oder Bekannten selbst versorgen können. Über das genaue Anmeldeverfahren für den Shuttlebus wird in der nächsten Stadtrundschau informiert.
Weitere Nahversorgungsangebote
In Kemnat gibt es auch weiterhin diverse Fach- und Ladengeschäfte, die über ein breites Einkaufssortiment verfügen und somit einen wertvollen Beitrag zur Nahversorgung in Stadtteil leisten. Das Shuttlebus-Angebot stellt eine zusätzliche temporäre Lösung für eine klar definierte, kleine Zielgruppe dar, die sich anderweitig nicht mit Lebensmitteln versorgen kann. Die Stadtverwaltung arbeitet zudem an weiteren temporären Maßnahmen wie einem mobilen Supermarkt und der Erweiterung des Sortiments bei den örtlichen Händlern. Diese Übergangslösungen werden eingestellt, sobald die bevorzugte Lösung eines Interimsmarkts in Kemnat realisiert werden kann.