Handball, Männer, Württemberg-Liga; HSG Ostfildern – TSV Zizishausen 28:32 (13:15).
Die Ausgangslage: Sicherer Aufsteiger, Tabellenführer mit nur drei Minuspunkten gegen den stark abstiegsgefährdeten Vorletzten. Klare Sache!? Achtung Vorsicht?! Aus der Sicht der Gäste kann man nur gewinnen, denn das sind sicher keine eingeplanten Punkte. Selbst wenn die HSG die Gäste mit einer haushohen Klatsche wieder wegschicken würde; für Zizishausen gab es also quasi “Nichts zu verlieren” und alles andere wäre für die HSG Ostfildern auch eher mehr als ärgerlich. Vorneweg: Es kam auch wirklich anders als erwartet.
Ostfildern tut sich von Beginn an schwer. Im Angriff gelingt nicht viel. Das Spiel über den Kreis mit Christoph Foth und Sebastian Pollich ist beinahe die einzige Quelle für den Torerfolg. Aus der Ferne oder von außen treffen die Gastgeber nicht. Den Gästen im Gegenzug gelingen viele einfach Tore aus dem direkten Tempogegenstoß oder der zweiten Welle.
In der Defensive der Gäste tut man sich sichtlich schwer mit Dominik Keim, der insgesamt neun Mal trifft und Matthias Götz (sieben Treffer). Zusammen erzielen diese beiden Spieler mehr als die Hälfte aller Zizishausener Treffer.
Zur Halbzeit schafft es der Vorletzte beim Tabellenführer mit einer Zwei-Tore-Führung in die Kabine – 13:15.
Das war so nicht erwartet: Nicht für die HSG und auch nicht für die Zuschauer. Eines war aber nun klar. Die Gäste witterten hier eine Chance auf die Überraschung. Und so kamen sie auch auf die Platte zurück. Unbedingter Wille, absolute Verausgabung machten stets den kleinen Unterschied, dass die Gäste ihren Vorsprung halten konnten.
Ostfildern wurde zwar variabler im Angriff, schaffte es aber in der Defensive nicht so recht, den Torerfolg der Gäste zu verringern. Mit der Disqualifizierung von Christoph Foth in der 54. Minute, eine Entscheidung mit der die Hausherren haderten und die sehr umstritten schien, entstanden Nebenschauplätze und damit wurde es noch schwerer, die Gäste, die mit absolutem Willen ihr Chance witterten, Paroli zu bieten bzw. den Rückstand von 23:26 aufzuholen.
Das unerwartete trat ein, denn der Vorletzte, der stark abstiegsgefährdete TSV Zizishausen nahm zwei Punkte beim Tabellenführer mit nach Hause und gewann mit 32:28.
Für die HSG bleibt der Meistertitel in ihrer eigenen Hand. Sich lange zu ärgern über diesen Fauxpas macht sicherlich wenig Sinn. Sich zu sicher zu sein, könnte aber anderen noch in die Karten spielen. Nächsten Samstag ist man zu Gast in Schmiden, die momentan auf dem dritten Rang sind. Mit einer weiteren Niederlage könnte der Abstand zum zweiten auf einmal auf zwei Punkte schrumpfen, wenn man das Nachholspiel von Deizisau mitrechnet.
