Die Stimmung in der Parksiedlung Ost ist angespannt – viele Anwohnerinnen und Anwohner zeigen sich unzufrieden mit der aktuellen Lage. Die Verkehrsführung im Zuge der laufenden Baumaßnahmen führt zu erheblichen Umwegen. Die bisherigen Sperrungen zwingen viele dazu, Wege über den Zollberg oder Nellingen in Kauf zu nehmen – selbst für alltägliche Erledigungen wie Einkäufe, Arztbesuche oder den Weg zur Kita.
Chaotischer Start: Schleichwege, Missachtung, Unsicherheit
In den ersten Tagen nach Inkrafttreten der Sperrung herrschte vielerorts Chaos. Zahlreiche Autofahrende versuchten, sich durch Schleichwege einen Vorteil zu verschaffen oder missachteten schlichtweg die Beschilderung. Das führte nicht nur zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen in Seitenstraßen, sondern auch zu gefährlichen Situationen für Anwohnerinnen und Anwohner – insbesondere für Kinder und Fußgänger.
Kritik gab es auch an der Ampelregelung: Viele Fußgängerübergänge waren nicht auf die geänderte Verkehrslage abgestimmt, was zu langen Wartezeiten und Unsicherheit beim Queren führte. Hier musste nachjustiert werden.
Stimmungsbild aus der Nachbarschaft
Eine Umfrage in einer lokalen WhatsApp-Gruppe zeigt, wie stark das Thema in der Parksiedlung Ost bewegt. Unter den rund 65 Gruppenmitgliedern – hauptsächlich Anwohnende – sprachen sich 14 für eine temporäre Sperrung der Danziger Straße beim Autohaus aus. 5 waren dagegen. Die Ergebnisse sind zwar nicht repräsentativ, vermitteln aber ein deutliches Bild: Der Wunsch nach einer besseren Anbindung ist groß.
Nach rund zehn Tagen berichteten einige Anwohner von einer spürbaren Verbesserung. Der Verkehr habe sich beruhigt, die Beschilderung werde mittlerweile weitgehend respektiert. Dennoch bleibt das Gefühl bestehen, vom Stadtleben abgetrennt zu sein. Ein Kommentar bringt die Stimmung auf den Punkt: „Wenn wir in Ostfildern leben, sollten wir auch an Ostfildern angebunden sein – und nicht monatelang auf unzumutbare Umleitungen verwiesen werden.“
Position der Stadt Ostfildern
Die Stadtverwaltung signalisiert Verständnis für die Kritik, sieht jedoch weiterhin die Notwendigkeit der Sperrung. Der Stichweg zwischen Danziger Straße und Königsberger Straße bleibt geschlossen – aus Gründen der Sicherheit. Laut Stadtverwaltung würde eine Öffnung bis zu 5.000 Fahrzeuge pro Tag anziehen. Da es in diesem Bereich weder Bürgersteige noch ausreichend Ausweichmöglichkeiten gibt, wäre das Risiko für Fußgänger und Anwohnende zu hoch.
Auch eine Beschilderung mit „Anlieger frei“ hätte laut Verwaltung kaum Wirkung, da sie erfahrungsgemäß häufig ignoriert wird.
Entlastung ab Ende Juni
Eine Entlastung steht nun kurz bevor: Ab dem 26. Juni soll die Verkehrsführung im Kreuzungsbereich angepasst werden, sodass alle Fahrtrichtungen wieder befahrbar sind. Zwar ist weiterhin mit kurzzeitigen Verzögerungen durch Baustellenampeln zu rechnen, doch die gewohnten Wege sollen wieder möglich sein.
Ein letzter großer Eingriff folgt vom 18. bis 20. Juli, wenn der Kreuzungsbereich nochmals vollständig gesperrt wird. Während dieser drei Tage ist keine Durchfahrt möglich.
Fazit
Die Parksiedlung Ost hat schwierige Wochen hinter sich. Der Ärger über Umwege und Unsicherheiten war anfangs groß – doch die Lage hat sich spürbar verbessert. Dennoch fühlen sich viele weiterhin abgeschnitten vom übrigen Stadtgebiet. Die angekündigten Änderungen Ende Juni geben nun Anlass zur Hoffnung, dass bald wieder Normalität einkehrt – auch wenn bis dahin noch Geduld gefragt ist.