— mit Bildern —
Am gestrigen Abend lud die CDU Ostfildern zu einer zukunftsorientierten Diskussionsveranstaltung im Evangelischen Gemeindehaus in Ruit ein. Diverse Co-Veranstalter aus dem CDU-Kreisverband Esslingen – darunter der Evangelische Arbeitskreis, die Frauen Union, die Mittelstandsunion MIT sowie die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft – unterstützten die Organisation dieses Events. Im Zentrum der Veranstaltung standen bedeutende Fragestellungen: Wie kann die Landwirtschaft in der Region zukunftsweisend gestaltet werden, und welchen Stellenwert haben unsere Bauern in der heutigen Gesellschaft?
Zwei namhafte Experten standen im Mittelpunkt der Gespräche: Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, und Siegfried Nägele, Kreisvorsitzender des Kreisbauernverbands Esslingen e.V., die ihre Einschätzung zur gegenwärtigen Lage der Landwirtschaft und zu den Herausforderungen, die auf sie zukommen, teilten.
Die Herausforderungen, vor denen die Bauern stehen, ergeben sich unter anderem aus den steigenden finanziellen Belastungen, die sich durch politische Entscheidungen wie die Streichung der Agrardiesel-Subventionen manifestieren. Dies könnte für viele landwirtschaftliche Betriebe existenzbedrohende Auswirkungen haben. Darüber hinaus wurden die Bedeutung des nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgangs mit natürlichen Ressourcen sowie die Rolle der Landwirte als Bewahrer von Biodiversität und Kulturlandschaften erörtert.
Minister Peter Hauk und Siegfried Nägele machten darauf aufmerksam, dass sowohl der Erhalt von Familienbetrieben als auch die Förderung von Innovationen und Technologien essenziell für die Sicherung einer nachhaltigen Landwirtschaft sind. Das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen Landwirtschaft, umweltpolitischen Auflagen, Steuerbelastungen und gesellschaftlicher Wahrnehmung wurde lebhaft diskutiert.
Trotz eines wachsenden Bewusstseins für die Qualität und Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln und einer verbalen Bereitschaft, die lokale Landwirtschaft zu unterstützen, zeigt sich an der Kasse eine hohe Preissensibilität der deutschen Konsumentinnen und Konsumenten. Im Widerspruch zu ihren angegebenen Werten und Überzeugungen wählen viele beim Einkauf die günstigere Option, anstatt für lokale und nachhaltige Produkte freiwillig mehr zu bezahlen.
Weiterhin erläuterten Nägele und Hauk die strukturellen Probleme des Lebensmittelmarktes. Sie kritisierten, dass dieser von nur wenigen großen Handelsketten dominiert wird, was zu einer enormen Marktmacht führt. Diese Konzentration verhindert nicht nur faire Preise, sondern setzt Bauern unter Druck, zu kaum profitablen Bedingungen zu produzieren.
Der gestrige Abend zeigte eindrucksvoll das Bemühen aller Beteiligten, gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln und die Agrarpolitik so zu gestalten, dass sie den Anforderungen einer modernen, bewussten und sozial verträglichen Gesellschaft gerecht wird. Es wurde deutlich, dass eine solide Basis für das Wohl von Landwirten und Bevölkerung zugleich geschaffen werden muss. Mit den zahlreichen Co-Veranstaltern und durch die Teilnahme bedeutender Sprecher bewies diese Zusammenkunft das starke Engagement für eine zukunftssichere Landwirtschaft in der Region.