Nach dem verheerenden Raketenangriff auf die ukrainische Partnerstadt Poltawa herrscht tiefe Betroffenheit in den Filderkommunen. Aus Solidarität mit den Opfern und ihren Familien wurde in den großen Kreisstädten auf den Fildern eine dreitägige Trauerphase angeordnet.
Christof Bolay, Oberbürgermeister von Ostfildern, erklärte im Namen der drei Filderkommunen: „Der schreckliche Angriff auf unsere gemeinsame Partnerstadt Poltawa hat uns zutiefst erschüttert. Um unsere Solidarität mit den betroffenen Menschen in Poltawa zu zeigen, haben die Städte Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Ostfildern eine dreitägige Trauerzeit angeordnet. Mit der Trauerbeflaggung wollen wir ein deutliches Zeichen unseres Mitgefühls und unserer Anteilnahme setzen.“ Die Trauerbeflaggung wird in Ostfildern vor dem Stadthaus und im Klosterhof gehisst, in Leinfelden-Echterdingen an den beiden Rathäusern und in Filderstadt vor den Rathäusern.
Der Angriff, der am Vormittag des 3. Septembers zwischen 9 und 10 Uhr Ortszeit erfolgte, hat mindestens 53 Menschen das Leben gekostet. Über 298 Menschen wurden verletzt, 23 davon befinden sich derzeit auf der Intensivstation, und die Rettungsarbeiten dauern an. In dem betroffenen Gebiet liegen unter anderem eine Militärhochschule, die teilweise zerstört wurde, sowie ein Krankenhaus und mehrere Wohngebäude, die ebenfalls schwer beschädigt wurden.
„Mit tiefem Bedauern und großer Betroffenheit haben wir heute von dem Raketenangriff auf unsere ukrainische Partnerstadt Poltawa erfahren. Diese Nachricht hat uns tief erschüttert, und unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Opfern, den Verwundeten und ihren Familien. Es ist schwer, Worte zu finden angesichts der Tragödie, die sich gerade in Poltawa ereignet hat,“ äußerte sich Erster Bürgermeister Andreas Rommel aus Ostfildern im Namen der drei Filderkommunen noch am Tag des Raketenangriffs.
In Poltawa selbst wurde ebenfalls eine dreitägige öffentliche Trauerzeit für die gesamte Region angeordnet. Die Bevölkerung wurde zu Blutspenden aufgerufen, um die zahlreichen Verletzten zu versorgen. Zudem laufen weiterhin die Rettungs- und Aufräumarbeiten, bei denen auch Spezialeinheiten im Einsatz sind. Es wurde ein psychologisches Zentrum zur Betreuung der Betroffenen eingerichtet. Vermutlich befinden sich noch 11 Personen unter den Trümmern.
Die Zahl der beschädigten Gebäude steigt weiterhin. Neben der Militärhochschule sind auch drei Mehrfamilienhäuser, fünf Privathäuser sowie ein Bürogebäude betroffen. Noch nicht alle Gebäude wurden inspiziert, und die Beseitigung der Schäden wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Beschädigte Fenster können durch ein Förderprogramm kostenlos ersetzt werden, und den Wohnungseigentümern wird bei der Antragstellung für weitere Zuschüsse geholfen.