Der Gemeinderat von Ostfildern hat umfangreiche Bau- und Sanierungsarbeiten in Ostfildern-Ruit und entlang der K1269, der Verbindungsstraße zwischen Ruit und Scharnhausen, beschlossen. Die Maßnahmen sollen im Juni 2024 beginnen und bis März 2025 abgeschlossen sein. Bürgerinnen und Bürger sowie einige Mitglieder des Gemeinderats äußern Bedenken hinsichtlich des geplanten Zeitpunkts und der möglichen Auswirkungen auf den Verkehr in der Region.
Die offizielle Umleitungsstrecke soll über Scharnhausen am Kreuzbrunnen in Richtung Nellingen und dann über die Rinnenbachstraße nach Ruit führen. Diese Maßnahme soll verhindern, dass der Verkehr im Scharnhauser Park vollständig zum Erliegen kommt und den öffentlichen Verkehrsmitteln, die diese Strecke nutzen, etwas Luft verschafft.
Reaktionen aus der Bevölkerung und dem Gemeinderat
Viele Bürgerinnen und Bürger stellen sich die Frage, ob sich die Verantwortlichen im Stadtrat und der Stadtverwaltung der potenziellen Verkehrsprobleme bewusst sind, die durch die gleichzeitige Sanierung des Ortskerns in Kemnat entstehen könnten. Auch im Gemeinderat gibt es kritische Stimmen. Die Verwaltung hat klargestellt, dass die EnBW und der Landkreis ebenfalls in den Prozess involviert sind und die Maßnahmen auch ohne Zustimmung der Stadt durchführen würden. Ein gleichzeitiger Ablauf der Maßnahmen sei sinnvoll, da der Landkreis sonst die Straße zwischen Ruit und Scharnhausen jetzt sanieren und die Stadt später die Scharnhauser Straße im Ortskern angehen müsste.
Frau Petra Hönschel-Gehrung von den Freien Wählern betonte: „Wir, Freien Wähler, wollen aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass eine Vollsperrung der Scharnhauser Straße vermieden werden muss, solange die Baumaßnahmen in Kemnat in der Heumadener Straße noch nicht abgeschlossen sind. Ein Verkehrsunfall vor kurzem zwischen dem Kreisverkehr und der Bushaltestelle Ruit Zinsholz hat gezeigt, dass es dann schwierig wird, von Ruit nach Nellingen bzw. in den Scharnhauser Park zu kommen. Wenn nun die Scharnhauser Straße in verschiedenen Abschnitten eine Vollsperrung hat, müssten in so einem Fall die Fahrzeuge jeglicher Art über Kemnat fahren. Die Panoramastraße ist hier aber schon am Limit.“
Axel Deutsch von der CDU Ostfildern zeigte sich fassungslos über die zeitliche Koordination. Er betonte, dass es zwar sinnvoll sei, die Arbeiten, für die die Kommune zuständig sei, gleich mit zu erledigen, doch bat er die Verwaltung inständig, sich nochmals an die EnBW und den Landrat zu wenden, um den Zeitpunkt zu überdenken. Die zeitliche Koordination sei kaum sachlich zu erläutern.
Die Fraktionen im Gemeinderat stellten darüber hinaus in der Sitzung eine Vielzahl Bedenken dar. Sie ersuchten Lösungen für die Erreichbarkeit der Talwiesen, die Zufahrten für Anwohner und sprachen sich deutlich für pragmatische Ansätze aus.
Wir haben Presseanfragen zur zeitlichen Koordination an die EnBW und den Landkreis gestellt und warten hier auf Antwort.