Die Stadt Ostfildern wird in der Gemeinderatssitzung am 15. Mai 2024 um 18:00 Uhr im Stadthaus im Scharnhauser Park eine bedeutende Planung erörtern. Ziel ist die Schaffung neuer Wohnmöglichkeiten für Geflüchtete im Stadtteil Scharnhausen, eine Aufgabe, zu der die Stadt aufgrund gesetzlicher Vorgaben verpflichtet ist.
Planungshintergrund
Die anhaltend hohen Zahlen an Geflüchteten, die in den letzten 15 Jahren nach Ostfildern gekommen sind, erfordern zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten. Für 2024 sind 243 Personen vorgesehen, darunter 177 klassische Geflüchtete und 66 aus der Ukraine. Für 2025 wird mit einer Zuweisung von 140 Personen gerechnet. Besondere Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt, wie der Mangel an Angeboten für Familien und barrierefreies Wohnen, verstärken die Notwendigkeit, kommunale Unterbringungskapazitäten zu erweitern.
Plangebiet und dessen Nutzung
Das etwa 0.5 ha große Plangebiet “Wittumäcker / Drosselweg” liegt zwischen dem Gewerbegebiet „Wittumäcker“ und dem Wohngebiet an der Filderstraße. Aktuell wird das Gebiet als Streuobstwiese und Spielwiese genutzt. Am östlichen Rand führt ein öffentlicher Gehweg weiter in die Landschaft.
Notwendigkeit der Planänderung
Der bestehende Bebauungsplan aus dem Jahr 2006 klassifiziert das Gebiet als öffentliche Grünfläche. Um die gesetzlich vorgeschriebene Aufgabe der Unterbringung von Geflüchteten zu erfüllen, muss die Nutzungsart des Gebiets geändert werden. Die geplante Umwidmung in ein Sondergebiet soll die Errichtung von Wohnräumen ermöglichen. Geplant ist die Schaffung von drei Baukörpern, die bis zu 100 Personen aufnehmen können, einschließlich Familien und Menschen mit körperlichen Einschränkungen.
Anpassung des Flächennutzungsplans
Zur Umsetzung dieser Pläne wird parallel zur Änderung des Bebauungsplans auch der Flächennutzungsplan angepasst. Die Änderung soll die Nutzung des Gebiets als Grünfläche aufheben und es stattdessen als Wohngebiet für Geflüchtete ausweisen.
Die vorgestellten Planungen sind eine direkte Reaktion auf die Notwendigkeit, in Ostfildern dringend benötigten Wohnraum für Geflüchtete zu schaffen. Sie verdeutlichen die Verantwortung der Stadt, auf die aktuellen humanitären Herausforderungen zu reagieren.