In Ruit wird eine neue Unterkunft für Geflüchtete entstehen. Der Standort sorgt in Teilen der Bevölkerung für Bedenken, insbesondere bei Eltern. Oberbürgermeister Christof Bolay sieht in einer engen Begleitung des Integrationsprozesses die zentrale Herausforderung.
Während einer Bürgerfragestunde im Gemeinderat äußerte ein besorgter Vater seine Sorgen über die geplante Unterbringung. Die Nähe der Unterkunft zum Weiherhag-Kindergarten und der Schulweg vieler Kinder wurden als mögliche Problemfelder angesprochen. Auch kursierende Gerüchte über die genaue Zusammensetzung der Unterkunft führten zu Nachfragen.
Oberbürgermeister Bolay stellte klar, dass die Stadt Ostfildern verpflichtet sei, Geflüchtete unterzubringen, und dass eine möglichst dezentrale Verteilung in den Stadtteilen das erklärte Ziel sei. Gleichzeitig betonte er, dass es keine erneuten Standortdiskussionen geben werde. Sporthallen und Bürgerhäuser seien von der Nutzung als Unterkunft ausgeschlossen, da sie wichtige Infrastruktur für die Stadtgesellschaft darstellten.
Ein vergleichbares Projekt wurde bereits in Kemnat umgesetzt, wo anfängliche Sorgen der Bevölkerung sich mit der Zeit zerstreuten. Dort sind allerdings vorwiegend Familien untergebracht. Die geplante Unterkunft in Ruit hingegen wird ausschließlich aus Wohncontainern bestehen, die jeweils 16 Quadratmeter große Zimmer bieten.
Um den Integrationsprozess zu unterstützen, setzt die Stadt auf die aktive Begleitung durch engagierte Bürgerinnen und Bürger. Besonders der Freundeskreis Asyl wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Am 18. März ist eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant, bei der Sorgen und Fragen diskutiert werden sollen. Dabei soll es nicht um eine erneute Standortsuche gehen, sondern darum, wie die Integration vor Ort gelingen kann.