In der Region Ostfildern hat ein seit Langem geplantes Straßenprojekt, die Teileinziehung der Scharnhauser Straße, erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Diese Maßnahme betrifft die Strecke zwischen Stuttgart-Plieningen und Ostfildern-Scharnhausen und zielt darauf ab, den Durchgangsverkehr zu reduzieren. Die Diskussionen wurden durch die Eröffnung der neuen Südumfahrung angefacht, die parallel zur Bundesautobahn Acht verläuft. Diese Umgehung soll den lokalen Verkehr entlasten und wurde bereits im Dezember 2022 in Betrieb genommen. Die Sperrung der Scharnhauser Straße wurde als logische Folge dieser neuen Infrastruktur betrachtet, um den Verkehrsfluss besser zu steuern und die Wohngebiete zu schützen.
Diese verkehrsregulierende Maßnahme, die ursprünglich den Anwohnern vor über drei Jahrzehnten versprochen wurde, hat jedoch zu einer geteilten Meinung unter den lokalen politischen Fraktionen in Ostfildern geführt. Hier sind die Positionen und Reaktionen der verschiedenen politischen Gruppierungen:
Die CDU Ostfildern stellt klar, dass die Entscheidung über die Teilbeschränkung vollständig in den Händen der Stadt Stuttgart liegt. Die CDU hebt die lange Vorgeschichte des Projekts hervor und erinnert daran, dass die Sperrung schon bei den ursprünglichen Planungen zur Umgehungsstraße vorgesehen war. Sie betont jedoch, dass auch weniger drastische Maßnahmen wie zeitliche Beschränkungen oder Geschwindigkeitsbegrenzungen zur Entlastung der Anwohner beigetragen hätten.
Die SPD Ostfildern merkt an, dass trotz der geplanten Sperrung am 1. April bisher keine konkreten Maßnahmen sichtbar waren. Sie kritisieren, dass die Verkehrszählungen, die die Grundlage für die Entscheidung bildeten, veraltet sein könnten und durch die neue Umgehungsstraße eine Neubewertung erforderlich sei. Die SPD zeigt sich besorgt über die potenziellen wirtschaftlichen und logistischen Nachteile für die Einwohner und Geschäftsleute in Plieningen und fordert eine gründliche Überprüfung der gesamten Situation.
Die Freien Wähler Ostfildern erkennen an, dass die Entscheidung zur Sperrung bereits mit der Planung der Südumfahrung feststand und somit kaum Spielraum für lokale Einflussnahme bleibt. Sie bemängeln jedoch die Art der Kommunikation über die Maßnahme und die dadurch verursachten Irritationen bei den Bürgern. Die Freien Wähler befürchten, dass die notwendigen Umwege den Bürgern erhebliche Unannehmlichkeiten bereiten werden, auch wenn sich die Verkehrsteilnehmer letztendlich anpassen könnten.
Diese Stellungnahmen unterstreichen die Notwendigkeit, alle Aspekte der geplanten Maßnahme sorgfältig zu überprüfen.