In einer der Gemeinderatssitzung am 17. April in Ostfildern wurde die prekäre Lage der Kinderbetreuungsplätze erneut thematisiert. Die Sitzung brachte enttäuschende Neuigkeiten für die betroffenen Eltern ans Licht. Ursprünglich hatte die Stadt das ehrgeizige Ziel, durch die Reduktion der Betreuungszeiten im Jahr 2023 insgesamt 120 neue Kitaplätze zu schaffen. Diese Maßnahme sollte mehr Flexibilität im Personalbereich ermöglichen, um auf die steigende Nachfrage nach Kinderbetreuung zu reagieren.
Der Bürger Markus Brettschneider, berichtete, dass er im Januar Nachfragen zur tatsächlichen Wirksamkeit dieser Maßnahmen stellte, erfuhr jedoch, dass bisher lediglich etwas mehr als zehn neue Plätze geschaffen wurden. Die Stadtverwaltung und speziell Oberbürgermeister Bolay zeigten sich von diesem Ergebnis ebenfalls enttäuscht. Die ursprünglichen Prognosen basierten auf einem Personalstand, der nicht mehr aktuell ist, was die erhebliche Diskrepanz zwischen Ziel und Realität erklärt.
In der Sitzung wurden auch die anhaltenden Personalprobleme thematisiert, die weiterhin eine große Herausforderung darstellen. Der Oberbürgermeister äußerte, dass die Stadt mit der aktuellen Personalsituation kämpfen muss und dass eine baldige Besserung schwer vorherzusagen sei. Trotz dieser Herausforderungen versicherte Herr Bolay, dass die Stadtverwaltung sich nicht zurücklehnen werde und alles in ihrer Macht Stehende tun wird, um die Situation zu verbessern.
Darüber hinaus kündigte der Oberbürgermeister eine Ausbildungsoffensive an, um auf die kommenden Anforderungen des Gesetzgebers für eine verpflichtende Ganztagesbetreuung bis 2026 vorbereitet zu sein. Diese Maßnahme zeigt, dass die Stadt Ostfildern die langfristigen Bedürfnisse der Kinderbetreuung ernst zu nehmen scheint und bemüht ist, strukturelle Verbesserungen zu erarbeiten.
Bürgermeister Andreas Rommel betonte, dass die Stadt an vielen einzelnen Bausteinen arbeitet, um den Betreuungsprozess zu verbessern. Er sprach von einem langfristigen Prozess und einem Mosaic von Stellschrauben, die hoffentlich in stetigen kleinen Schritten zur Besserung führen werden. Bolay erwähnte auch, dass man sich zu außergewöhnlichen Maßnahmen, wie Werbung bei den Fussballspielen der Stuttgarter Klickers, entschlossen hat, um auf die Situation aufmerksam zu machen und potenziell neues Personal zu gewinnen.
Die Situation in Ostfildern ist ein Spiegelbild vieler Gemeinden in Deutschland, die mit ähnlichen Problemen kämpfen. Es wird deutlich, dass kreative Lösungen und eine aktive Ausbildungspolitik entscheidend sein werden, um die Betreuungskrise zu überwinden und den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.