Die Kinder- und Jugendförderung Ostfildern (Kiju) verzeichnet einen guten Zuspruch. Die Kiju-Leiterin Olivia von der Dellen stellte die Arbeit in der Sitzung des Verwaltungsausschusses vor.
Die Kiju steht unter dem Dach des Kreisjugendrings Esslingen und umfasst acht Einrichtungen für Kinder und Jugendliche in der Stadt. 44 hauptamtlich Beschäftigte sowie 13 Freiwillige betreuen und begleiten junge Menschen im Rahmen der Jugendhilfe, der Jugendsozialarbeit, der Berufsorientierung oder der Freizeitgestaltung.
Aufgabe der Kiju sei es, „die Belange und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wahrzunehmen, ihre Interessen zu unterstützen beziehungsweise weiter zu denken sowie bedarfsorientiert Hilfestellungen für ein gelingendes Aufwachsen in Ostfildern zu ermöglichen“, skizzierte die Kiju-Leiterin Olivia von der Dellen bei der Vorstellung des Tätigkeitsberichts in der Sitzung des Verwaltungsausschusses.
Von der Dellen, die den Leitungsposten seit zwei Jahren innehat, berichtete anhand der Aufgabenbereiche und der Nutzerzahlen der Einrichtungen von einem zunehmenden Zuspruch durch Kinder und Jugendliche. „Wir verzeichnen einen erfreulichen Aufschwung“, sagte sie. So sei die Nachfrage etwa in der Kinderaktivwerkstatt im Scharnhauser Park ungebrochen. Durchschnittlich 25 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren nutzen pro Nachmittag das Kreativ- und Spielangebot. Der Jugendtreff L-Quadrat im Scharnhauser Park bietet Jugendlichen bis 16 Jahre Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. „Wir haben im L-Quadrat keinen Öffnungstag unter 60 Besuchern. Das ist sehr erfreulich, stellt uns aber personell auch vor Herausforderungen“, sagte von der Dellen. Auf dem Trendsportfeld nutzen bis zu 300 Personen täglich die Sport- und Freizeitmöglichkeiten wie Beachvolleyball, Fußball oder den Skatepark.
Das Zentrum Zinsholz hat dank einiger Umstrukturierungen seine Funktion als Jugendkulturzentrum und offener Treff für Jugendliche und junge Erwachsene wiedererlangt. Der Außenbereich und auch das Haus sind für Veranstaltungen nutzbar, der Barbereich ist neu gestaltet. Zudem tagt die Jugendvollversammlung im Haus. Beim Zinsholz ist die Einrichtung Reset angesiedelt. Dort können straffällig gewordene Jugendliche bis 27 Jahre Sozialstunden mit sozialpädagogischer Begleitung ableisten. Ende 2022 wurden 54 Jugendliche betreut. Die Mobile Jugendarbeit leistet aufsuchende Arbeit in allen Stadtteilen, erreichte im Jahr 2022 mehr als 530 junge Menschen und verzeichnete fast 450 Einzelfallberatungen. „In allen Stadtteilen gehen die Zahlen nach oben“, sagte von der Dellen. Die Schulsozialarbeit hat sich nach der Corona-Zeit wieder stabilisiert. Sie leistet Beratung und Unterstützung von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften. „Da werden wir gut nachgefragt“, sagte von der Dellen. Im Ganztags-Bildungsbereich an den Lindenschulen werden Arbeitsgruppen, eine offene Werkstätte und auch Ferienbetreuung für rund 250 Kinder angeboten. Die Ferienprogramme decken sämtliche Schulferien ab. 900 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 16 Jahren nahmen im Jahr 2022 teil.
Beim Projekt „Go!ES“ werden Jugendliche und junge Erwachsene bei der Integration in die Arbeitswelt unterstützt. Mehr als 180 Beratungsgespräche wurden 2022 gezählt. Das Beratungsangebot Migration und Teilhabe kümmerte sich im vergangenen Jahr in mehr als 50 Einzelfällen um die Stärkung von Frauen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung für die Arbeitswelt. Die im Bundesprogramm „Demokratie leben“ angesiedelte Partnerschaft für Demokratie kümmert sich seit 2020 um die Demokratieförderung und die Extremismusprävention. „Auch da sind die Zahlen deutlich nach oben gegangen“, sagte die Kiju-Leiterin.
Oberbürgermeister Christof Bolay dankte den Beschäftigten der Kiju für die Angebotsvielfalt für Kinder und Jugendliche in der Stadt. „Wir sehen dabei eine seit Jahren bestehende Vertrauensbasis zwischen dem Kreisjugendring, dem Gemeinderat und der Verwaltung, die diese gute Arbeit ermöglicht“, betonte er.