Ostfildern: Am morgigen Donnerstag, 14. September beginnt die Herbstreihe von OB vor Ort mit Oberbürgermeister Christof Bolay. Über sechs Termine hinweg steht unser OB den Bürger persönlich Rede und Antwort und hört sich die Anliegen seiner Bürgerinnen und Bürger an. Um 18:00 Uhr begrüßt Herr Bolay in Nellingen im Rathaus im Klosterhof 12.
Der Filderanzeiger stellte Herr Bolay vor dem ersten Termin der Herbstreihe drei Fragen “OB vor Ort”.
Jan Weiss, Filderanzeiger: “Ich habe Sie ein halbes Jahr zu jedem Termin von OBvorOrt begleitet und möchte Ihnen von einem Erlebnis schildern. In der ersten Runde in Nellingen im Frühjahr wurden Hundekot Tüten thematisiert, die mit ihrer schwarzen Farbe oft neben oder am Rand von Feldwegen liegen. Der Bürger schlug vor rote Tüten zu erwerben, mit dem Gedankengang, dass diese sichtbarer wären und daher evtl. weniger weggeworfen würden. Sie hatte sich diese Anmerkung notiert. Drei Monate später wurde ich von Mitbürgern angesprochen, die unsere Berichterstattung gelesen hatten, dass die die Tüten nun rot wären. Dieses triviale Beispiel zeigt für mich, dass Sie den direkten Umgang mit den Bürgern schätzen und auch zuhören. Ist das auch der Anlass für Sie, diese Sprechstunden durchzuführen? Welchen Nutzen ziehen Sie für sich daraus?“
Herr Christof Bolay, Oberbürgermeister Ostfildern: “Die Stadt Ostfildern wird geprägt durch ihre Bürgerinnen und Bürger. Die Stadtverwaltung und ich als Oberbürgermeister sind – frei nach Helmut Schmidt – Angestellte der Bürgerschaft. Unsere Arbeit ist kein Selbstzweck, sondern soll das Leben der Menschen in der Stadt verbessern. Das ist mein Verständnis dieses Amtes. Mir ist es dabei wichtig, Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe zu begegnen und sie in Entscheidungen einzubinden. Das kann auf verschiedene Arten geschehen, z.B. auch durch OB vor Ort. In den Jahren kamen dabei aus der Bürgerschaft zahlreiche Anregungen und Vorschläge. Nicht alle waren sinnvoll oder konnten sich umsetzen lassen, aber Vieles war konstruktiv und wurde realisiert. Es wäre ja auch unklug, gute Ideen zu ignorieren.”
Jan Weiss, Filderanzeiger: “Bei einem Termin war nur ein Ehepaar vor Ort, an anderen, mussten wir extra Stühle holen. Was ist Ihnen lieber und warum?“
Herr Christof Bolay, Oberbürgermeister Ostfildern: “Wenn Wenige kommen ist das für mich ein Indikator dafür, dass die Probleme im Stadtteil eher klein sind und den Bürgerinnen und Bürgern nichts sonderlich unter den Nägeln brennt. Den Umkehrschluss lässt sich aus meiner Sicht allerdings daraus nicht ziehen. Die Wahrscheinlichkeit für höhere Besucherzahlen ist zwar größer, wenn brisante oder kontroverse Themen auf der Agenda stehen, doch es gibt darüber hinaus auch andere Gründe, warum Bürgerinnen und Bürger die Veranstaltungen besuchen. Einige wollen sich schlichtweg aus erster Hand über Entwicklungen und Neuigkeiten in ihrem Stadtteil informieren. Darüber hinaus hängen die Besucherzahlen auch davon ab, wo die Veranstaltung stattfindet. Wenn wir in einem neuen Gebäude zu Gast sein dürfen, ist das Interesse in der Regel größer. Schließlich ergibt sich dadurch auch die Möglichkeit, dieses einmal von innen zu sehen. Deswegen wechseln die Orte immer ab.”
Jan Weiss, Filderanzeiger: “Zu OBvorOrt kommen Bürger, die zumeist ihren Ärger kommunizieren oder Wünsche äußern. Wenn Sie sich nun was wünschen dürften für dieses Format, was wäre das?“
Herr Christof Bolay, Oberbürgermeister Ostfildern: “Um meine Wünsche geht und soll es nicht gehen. Im Mittelpunkt stehen seit 18 Jahren die Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger. Mir war und ist es allerdings dabei wichtig, dass nicht eine bestimmte Erwartungshaltung entsteht, so nach dem Motto: Der Wunsch wurde geäußert, nun liebe Stadt, erfülle diesen auch. Nicht alle Wünsche und Anregungen sind realisierbar. Und andere können wir schlicht nicht umsetzen, weil uns etwa durch rechtliche Vorgaben die Hände gebunden sind. Aber auch gerade für diese Fälle ist OB vor Ort nach wie vor ein tolles Instrument, um zu erklären, was geht und was sich eben nicht umsetzen lässt.”
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