Gemeinderatssitzung, 26. Juni 2024
In der Sitzung des Gemeinderats wurde einstimmig der Beschluss gefasst, ein Pilotprojekt in Kooperation mit den Maltesern in einer städtischen Kindertageseinrichtung zu starten. Ziel des Projekts ist es, durch zusätzliche Spiel- und Betreuungszeiten das Betreuungsangebot trotz des akuten Fachkräftemangels zu erweitern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen.
Hintergrund und Bedarf
Seit Januar 2024 bieten die städtischen Kindertageseinrichtungen verlängerte Öffnungszeiten von 30 Stunden pro Woche sowie Ganztagsbetreuung von 40 Stunden pro Woche an. Aufgrund von Personalmangel können jedoch viele zusätzliche Betreuungsstunden nicht mehr gewährleistet werden. Insbesondere die Kita Kunterbunt ist seit Mai 2024 davon betroffen, sodass dort nur noch eine Betreuung von 30 Wochenstunden möglich ist.
Das Pilotprojekt
Die Stadtverwaltung hat daher den Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH, Bezirk Neckar-Alb, kontaktiert, um eine Lösung zu finden. Im Rahmen des Pilotprojekts sollen die Malteser im Anschluss an die reguläre Betreuungszeit eine Spiel- und Betreuungszeit anbieten, ähnlich dem Offenburger Modell. Dieses zusätzliche Angebot umfasst maximal 10 Stunden pro Woche und richtet sich an Kinder ab dem dritten Lebensjahr.
Organisation und Personal
Die Spiel- und Betreuungszeit wird von ausgewählten, lebenserfahrenen Personen übernommen, die vorher eine Schulung in Kinderschutz, Erste Hilfe und Grundlagen der Pädagogik durchlaufen. Jede Gruppe kann von bis zu 20 Kindern besucht werden, wobei eine Betreuungsperson für bis zu sieben Kinder verantwortlich ist. Die Malteser übernehmen die komplette Abwicklung, inklusive der Akquise des Personals und der Erhebung von Entgelten.
Kosten und Verträge
Die Eltern schließen für die zusätzliche Spielzeit einen Betreuungsvertrag mit den Maltesern ab und zahlen ein Entgelt, das sich nach der städtischen Gebührensatzung richtet. Die Differenz zwischen der regulären Gebühr und den zusätzlichen Kosten für die Spielzeit übernimmt die Stadt Ostfildern.
Start und Perspektiven
Der Start des Projekts ist für Oktober 2024 geplant, eventuell bereits im September. Zunächst wird es in der Kita Kunterbunt mit einer Gruppe beginnen, eine Erweiterung auf zwei Gruppen ist möglich. Die Stadtverwaltung plant, Anfang 2025 eine Evaluation des Pilotprojekts durchzuführen und eine mögliche Ausweitung auf weitere Einrichtungen zu besprechen.
Fazit
Der Gemeinderat sieht in der Kooperation mit den Maltesern eine Chance, die Betreuungssituation in den städtischen Kitas trotz Fachkräftemangel zu verbessern und damit den Bedürfnissen der Familien entgegenzukommen. Das Pilotprojekt soll dazu beitragen, ein verlässliches Betreuungsangebot zu schaffen und langfristig auszubauen.