Die Stadt Ostfildern steht aufgrund des demografischen Wandels vor einem wachsenden Bedarf an Bestattungsmöglichkeiten. Um absehbaren Engpässen entgegenzuwirken, sind Erweiterungen der Friedhofskapazitäten erforderlich.
Ostfildern ist mit einer steigenden Zahl von Sterbefällen konfrontiert. Von 2014 bis 2021 registrierte das städtische Standesamt 2.200 Bestattungen, was einem Durchschnitt von knapp 280 Bestattungen pro Jahr entspricht. Die meisten Bestattungen entfallen dabei auf den Friedhof Ruit, der jährlich etwa 81 Bestattungen verzeichnet.
Besonders hoch ist der Bedarf an Urnengräbern. 2016 wurde auf dem Friedhof Ruit eine Urnenwand mit 108 Nischen errichtet, die später um 72 Nischen erweitert wurde. Trotzdem waren im Februar 2023 alle Urnenwände vollständig belegt. Anfang April dieses Jahres standen nur noch 14 freie Urnengräber zur Verfügung. Trotz der Umgestaltung und Neuordnung bestehender Grabfelder reicht die Kapazität nicht aus, um den Bedarf zu decken. Weitere Urnenwände können innerhalb der aktuellen Friedhofsgrenzen nicht realisiert werden.
Um den absehbaren Bedarf zu decken, ist die Aktivierung der bestehenden Erweiterungsfläche im Südwesten des Friedhofs Ruit notwendig. Diese Maßnahme ist nicht nur aufgrund der hohen Nachfrage, sondern auch wegen der begrenzten Verfügbarkeit zusätzlicher Erweiterungsflächen im Stadtteil Ruit dringend notwendig.
Neuer Bebauungsplan
Die geplante Erweiterung erfordert planungsrechtliche Festsetzungen, um mögliche Konflikte mit der angrenzenden Wohnbebauung zu lösen oder zu reduzieren. Da das aktuelle Planungsrecht nicht ausreicht, um die gewünschte städtebauliche Entwicklung zu steuern, wird gemäß dem Beschluss des Gemeinderats ein neuer Bebauungsplan aufgestellt. Gleichzeitig wird die bestehende Fußwegeverbindung zwischen Hedelfinger und Kirchheimer Straße planungsrechtlich gesichert.