„Zukunft.Gemeinsam.Gestalten“ war einmal mehr das Motto der Ostfilderner Bürgerstiftung beim Stifterforum im Nellinger KuBinO. Neben den vergangenen und noch laufenden Projekten werfen zwei neue Vorhaben bereits ihre Schatten voraus.
„Auch 2023 haben wir unsere erfolgreiche Arbeit fortgesetzt und zahlreiche kulturelle und soziale Projekte unterstützt“, begrüßte Irmgard Brendgen, die Vorsitzende des Stiftungsrates der Bürgerstiftung Ostfildern (BSO), die zahlreichen Besucher im Nellinger KuBinO. Wie immer wurde langjährigen Partnern wie Musikschule, Städtischer Galerie oder Bücherei finanziell unter die Arme gegriffen. Aber auch Einzelprojekte wie etwa eine Pflanzaktion im gemeinsamen Schulgarten der Grundschule Lindenschule und des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) in der Parksiedlung oder die Renovierung des Hallenbads in Kemnat wurden bedacht. Immer wieder wurde auch ganz konkrete Hilfe für finanziell schwächer gestellte Familien geleistet. Dabei geht es der Bürgerstiftung stets um das schnelle und unbürokratische Bearbeiten der Anträge, wie Brendgen betonte. Die Vorsitzende des Stiftungsrats und auch deren Vorstandskollege Ludger Eltrop gaben aber auch Ausblicke auf die beiden zukünftigen großen Vorhaben der BSO.
Das größte Projekt ist dabei die Weiterentwicklung der Immobilie in der Nellinger Kaiserstraße, die der BSO 2012 von Richard Kühnle vermacht wurde. Entstehen soll dort das sogenannte „Kaiserhaus“, in dem 16 Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen weitestgehend barrierefrei ein möglichst selbstständiges Wohnen im Alter ermöglichen sollen. Die Gesamtinvestition dafür beträgt 3,9 Millionen Euro und ist ein dicker Brocken – die Finanzierung steht laut Eltrop aber inzwischen. Der Baubeginn des Kaiserhauses wird für Oktober 2024 anvisiert, die Fertigstellung im Frühjahr 2026.
„Es gibt einen großen Bedarf an Wohnraum für ältere Menschen im Stadtteil Nellingen“, erklärte Eltrop – mit dem „Kaiserhaus“ will die BSO ihren Teil dazu beitragen. Das Projekt findet auch bei Ostfilderns Oberbürgermeister Christof Bolay – qua Amtes Schirmherr der BSO – großen Anklang: „Es ist super, dass die Bürgerstiftung endlich den nächsten Schritt gehen kann. Das geht nun schließlich in eine Dimension, die nicht ohne ist“, sagte er. Die 2007 gegründete BSO ist für den OB ein „Baby meiner Amtszeit“ – schließlich wurde er 2005 zum ersten Mal zum Verwaltungschef von Ostfildern gewählt. „Anfänglich wurde die Bürgerstiftung noch mit Skepsis beobachtet, inzwischen ist das einer breiten Akzeptanz gewichen“, freut sich Bolay über die Entwicklung.
Das zweite große Zukunftsvorhaben ist die BSO-Initiative „Präventionsprojekt“, über die alle Ostfilderner Schulen in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendförderung ausgewählte Präventionsprogramme für unterschiedliche Bedarfe wie etwa Sucht, Gewalt oder Demokratiebildung zu Verfügung gestellt werden sollen. Hier wird aktuell noch an der genauen Ausgestaltung gefeilt.
Stolz ist die BSO, dass sie jüngst zum fünften Mal in Folge für weitere drei Jahre das Gütesiegel des Bundesverbandes deutscher Stiftungen erhalten hat. „Das ist aber auch eine Verpflichtung für uns, uns an die damit verbundenen Vorgaben zu halten“, kündigte Eltrop das Vorgehen für die nächsten drei Jahre an. Das Gesamtvermögen der BSO zusammen mit der Futtererstiftung beläuft sich aktuell auf rund drei Millionen Euro, darin enthalten sind mit den Gebäuden in der Kaiser- und in der Maybachstraße zwei Immobilien. Vor rund 17 Jahren brachten sich rund 120 Personen als Gründungsstiftende in die BSO ein, heute ist der Unterstützerkreis auf mehr als 200 Personen, die teils regelmäßig mit Spenden oder Zustiftungen die tägliche Arbeit der BSO ermöglichen, gewachsen.