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Ostfildern: In einer Demonstration des Einheitsgeistes versammelten sich Landwirte, aber auch Bürgerinnen und Bürger aus Ostfildern am Abend zu einem Mahnfeuer vor Scharnhausen. Die Veranstaltung wurde vom landwirtschaftlichen Ortsverein Ostfildern ins Leben gerufen, um auf die Herausforderungen und Sorgen der Landwirte aufmerksam zu machen. Die Proteste, die bereits seit einer Woche stattfinden, sollen ein friedliches Zeichen des Unmuts gegenüber politischen Entscheidungen sein, insbesondere solchen, die die Landwirtschaft betreffen.
Die Stimme der Landwirte: Kurt Strobel
Kurt Strobel, ein engagierter Landwirt aus Ostfildern, eröffnete die Veranstaltung und betonte das große Interesse an der Landwirtschaft und den damit verbundenen Problemen. Er machte deutlich, dass die Landwirte von politischen Entscheidungen geplagt und getrieben werden und deshalb ihren Protest artikulieren. Strobel dankte Felix Maier und der lokalen Gemeinschaft für ihre Unterstützung und erklärte, dass das Mahnfeuer bis nach Berlin leuchten solle. Die Forderungen der Landwirte beziehen sich auf Gerechtigkeit und faire politische Entscheidungen.
Die Perspektive von Marius Fischer von Land Schaft Verbindung
Marius Fischer von Landschaft Verbindung, eine Interessenvertretung der heimischen Landwirtschaft in allen Bereichen, erweiterte den Blick über die Landwirtschaft hinaus und betonte, dass die Probleme nicht nur die Bauern, sondern auch Verbraucher und den allgemeinen Mittelstand betreffen. Er erklärte, dass die Wut in der Landwirtschaft nicht allein durch Themen wie Fahrdiesel und Kfz-Steuer entstanden sei, sondern bereits 2019 begann. Damals protestierten Landwirte gegen die Ausweisung von Roten Gebieten, im Rahmen der Verordnung über besondere Anforderungen an die Düngung und Erleichterungen bei der Düngung, und die Neuordnung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).
Fischer betonte die Herausforderungen, denen die Landwirtschaft gegenübersteht:
- Konkurrenz mit importierten Lebensmitteln: Landwirte müssen mit Lebensmitteln aus dem Ausland konkurrieren, die nicht den hohen deutschen Standards entsprechen. Es besteht die Notwendigkeit eines klaren Außenschutzes, um sowohl die Landwirte als auch die Verbraucher zu schützen.
- Transparenz bei Herkunftskennzeichnungen: Fischer forderte klare Herkunftskennzeichnungen auf Lebensmitteln, um den Verbrauchern zu ermöglichen, bewusste Entscheidungen zu treffen und regionale hochwertige Landwirtschaft zu unterstützen.
- Fehlende Planungssicherheit: Landwirte haben Schwierigkeiten, ihre Betriebe zu planen, da sie nicht im Voraus wissen, was sie für ihre Produkte verdienen werden. Fischer betonte die Notwendigkeit von klaren Verträgen über Lieferzeitpunkt, -menge und -preis.
Fischer unterstrich, dass die Landwirte sich gegen extremistische Positionen wehren und sich als integralen Bestandteil der Gesellschaft sehen. Sie appellieren an die Politik, ihre Anliegen zu verstehen und eine faktenbasierte Politik zu verfolgen. In Anbetracht der bevorstehenden Demonstration in Berlin hoffen die Landwirte darauf, dass ihre Stimmen gehört werden und gerechte Entscheidungen getroffen werden, um die Zukunft der Landwirtschaft zu sichern.