In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurden elf ausscheidende Stadträte von Oberbürgermeister Christof Bolay feierlich verabschiedet.
„Insgesamt gehen 136 Jahre Erfahrung aus dem Gemeinderat“, betonte Oberbürgermeister Christof Bolay zu Beginn seiner Rede. Die Verabschiedung erfolgte nach der Dauer der Zugehörigkeit zum Gremium, die von zwei bis hin zu beeindruckenden 53 Jahren reichte.
Stephanie Reinhold, die als Nachrückerin für Sonja Abele 2022 ins Gremium gekommen war, engagierte sich im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) sowie im Partnerschaftsausschuss Poltawa. Auch Robert Langer, der 2020 ins Amt nachrückte, war Mitglied im ATU und in der Gesellschafterversammlung der Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaft Ostfildern (SEG).
Dr. Pamela Sichel war seit fünf Jahren im Gemeinderat und brachte ihre berufliche Erfahrung aus dem Ministerium in den Verwaltungsausschuss (VA) und die Verbandsversammlung des Gymnasialen Schulverband Ostfilder (GSV) ein. Besonders die Entwicklungen in Kemnat lagen ihr am Herzen. Ebenfalls seit fünf Jahren dabei war Martina Sandhorst-Schäfer, die sich als Mitglied des ATU und des Aufsichtsrats der SEG engagierte. Mit ihren Fragen traf sie oft den kritischen Punkt. Andreas Nagel, der sich im VA engagierte, brachte durch seine Mitgliedschaft bei der Feuerwehr wertvolle Perspektiven in die Debatten ein. Kai Schubert widmete sich ebenfalls seit fünf Jahren den Themen des ATU ebenso wie sozialen Themen oder auch der Altenhilfeplanung.
Mit einem Jahrzehnt im Gemeinderat konnte Margitta Sachs auf eine vielfältige Tätigkeit im ATU und in der Haushalts-Strukturkommission 2017 zurückblicken, wobei sie sich auch für soziale Themen wie die Skater-Anlage in Ruit einsetzte. Jürgen Kleih, der 13 Jahre im Gremium verbrachte, deckte ein breites Themenspektrum ab, von der SEG über Filderwasser bis hin zu Hochwasserfragen und Städtepartnerschaften. Thomas Hüsson-Berenz brachte es auf 14 Jahre im Gemeinderat und bereicherte die Diskussionen im ATU und Poltawa-Ausschuss mit seinen geschliffenen Formulierungen und seinem demokratischen Streitgeist. Norbert Simianer, der nach 20 Jahren verabschiedet wurde, prägte als ehemaliger Schulleiter und langjähriger Fraktionsvorsitzender maßgeblich die Arbeit des Gremiums und brachte seine Erfahrung im VA und im GSV ein. Besonders die erfolgreiche Sanierung der Realschule erfülle ihn sicherlich mit Stolz, vermutete Bolay.
Den Höhepunkt der Verabschiedung bildete die Ehrung von Werner Schmidt, der auf beeindruckende 53 Jahre im Gemeinderat zurückblicken kann. Seine politische Laufbahn begann bereits vor der Gründung Ostfilderns, als er im Gemeinderat des noch selbständigen Kemnat tätig war. Oberbürgermeister Bolay würdigte Schmidts vielfältige Verdienste und betonte die außergewöhnliche Länge seiner Amtszeit, die in der Geschichte der Stadt einmalig ist.
Werner Schmidt war an jeder wichtigen Entscheidung in der Geschichte Ostfilderns beteiligt und hat die Entwicklung der Stadt maßgeblich geprägt. Seine unermüdliche Arbeit und sein Engagement wurden durch zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen gewürdigt. Bolay erinnerte an die vielen Debatten und Sitzungen, die Schmidt im Laufe der Jahre miterlebt und mitgestaltet hat. Die Zusammenarbeit mit ihm war von einem hohen Maß an Verantwortungs- und Pflichtgefühl geprägt, und auch in hitzigen Debatten blieb Schmidt stets respektvoll und konstruktiv. Schmidt war nicht nur im Gemeinderat aktiv, sondern auch in vielen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens präsent. Er war stets ansprechbar und setzte sich mit unerschöpflicher Neugier und Freude an der Debatte für die Belange der Stadt und ihrer Bürger ein.
Abschließend sprach Bolay seinen tief empfundenen Dank und seine Bewunderung für Schmidts außergewöhnliches politisches Lebenswerk aus: „Ich trage keinen Hut, aber ich würde ihn gerne symbolisch vor Ihnen ziehen.“ Werner Schmidt hat sich um seine Heimat und um Ostfildern verdient gemacht und wird in den Geschichtsbüchern der Stadt einen besonderen Platz einnehmen.
Die Fraktionsvorsitzenden schlossen sich den Würdigungen an und verabschiedeten auch ihrerseits die aus ihren Reihen ausscheidenden Stadträte.