Handball, Oberliga Baden-Württemberg, Männer: HSG Ostfildern – HG Oftersheim/Schwetzingen 27:36 (13:19).
Zwei Mal den Tabellenführer hintereinander geschlagen und dann den Tabellenzweiten im Heimspiel, dem man mit einem Sieg den zweiten Rang abnehmen kann. Vorzeichen für einen spannenden und großartigen Samstag-Handball-Abend.
Beim Entree der Mannschaften knisterte es durchaus in der Körschtalhalle; Mannschaften und Halle hatten Hunger auf mehr; den nächsten Hochkaräter ärgern und vor allem die 22:28-Niederlage vom 04.11.2023 egalisieren. Und so begann die HSG auch engagiert. Jedoch die Gäste taten dies auch und so sah man zwei gleichwertige Mannschaften in den ersten zwölf Minuten. Mal lag Oftersheim/Schwetzingen vorne, dann auch wieder die Gastgeber.
Auffällig mit HSG Brille war aber, dass die Gastgeber kleinste Fehler sehr konsequent nutzten; man sich dann wieder heran kämpfen musste, und das durchaus mit Aufwand. Auch wirklich Kräfte und vor allem Nerven zehrend, war die hohe Anzahl der Paraden des Gäste-Torhüters Frederik Fauerbach.
Marco Gassmann, Trainer der HSG, versuchte indem er in der Offensive wechselte und auch in der Defensive umstellte. Die Maßnahmen griffen immer wieder kurz; am bitterlichsten unterbrochen wurden diese Maßnahmen dann durch eine Verletzung von Ben Tiago van der Mei. Aus vorgezogener Defensive fing er einen Pass ab, lief alleine aufs gegnerische Tor, traf, knickte dann aber weg oder rutschte aus und musste seinen kurzen Einsatz sofort beenden.
Zu diesem Zeitpunkt stand es noch 9:10 (18. Minute), also das Spiel war noch offen. Nicht nur Van der Meis Verletzung, auch die Leichtigkeit mit der die Gäste trafen, Fauerbach hielt und die HSG sich umso mehr schwer tat, änderten nun den Spielverlauf. Beim 11:14 (22.) versuchte Gassmann mit der Auszeit die Entwicklung zu bremsen, doch der Erfolg blieb aus.
Zur Halbzeit waren es ein 13:19. In Minute 39 bei doppelter Unterzahl und einem Rückstand von neun Toren, glaubte nur noch wenige daran, dass man diese Partie noch drehen könnte.
Nicht nur spielerisch wurde das Spiel unansehnlicher. Viele Unterbrechungen: Stromkabel eines Notebooks, das herausfiel, für den Zuschauer undurchsichtige Entscheidungen zwischen Zeitnahme und Unparteiischen, nur wenige Beispiele. Die Handballer aus Ostfildern zeigten zwar noch handballerische Lichtblitze, jedoch waren die Gäste immer eine Tick schneller, souveräner und dann abgebrühter. Nach 45 Minuten waren es gar 11 Tore Vorsprung – 20:31.
Marco Gaßmann, Trainer der HSG Ostfildern, macht es vor allem an Torhüter Fauerbach fest. “Beim Hinspiel hielt euer Keeper 46% aller Bälle; da dachte ich mir, das kann er doch nicht machen und vor allem nicht zwei Mal. Aber er macht das einfach nochmal. Vielleicht waren es keine 46% Prozent heute, aber es sorgte auf jeden Fall dafür, dass wir gar nicht ins Spiel kamen. Und dann funktionierte heute auch sonst einfach nichts. Wir haben die 6:0 probiert, die 5:1, im Angriff auch einiges probiert, es lief heute nichts. Und wenn ihr weiter so auftretet, wie heute, dann traue ich euch sicher den Wiederauftstieg zu.
Die Partie endete übrigens 27:36. Die schien aber im Angesicht der mutmaßlich schweren Verletzung von Ben Tiago van der Mei nebensächlich. Gute Besserung!