Sonntag, Oktober 26, 2025
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Die Stadt ehrt Pia Balle, Richard Genth sowie Waltraud und Klaus Reichert für ihren Einsatz

Vier Ostfilderner erhalten Bürgermedaille für außergewöhnliches Engagement

Außergewöhnliche Ehrung Die Stadt Ostfildern zeichnet Personen, die sich besonders um das Gemeinwesen verdient gemacht haben, mit der Bürgermedaille aus. Kürzlich sind vier Bürgerinnen und Bürger für ihr Engagement geehrt worden.

Die Ehrung mit der Bürgermedaille stellt „eine außergewöhnliche und darum umso bedeutendere Auszeichnung“ dar, erklärte Oberbürgermeister Christof Bolay zur Eröffnung eines nicht alltäglichen Festakts. Nicht mehr als 40 lebende Personen dürfen die Bürgermedaille tragen, eine Auszeichnung für „Persönlichkeiten, die sich besondere Verdienste um Ostfildern erworben oder eine hervorragende Leistung vollbracht haben“, wie Bolay erläuterte.

In der vergangenen Woche kamen bei einer von zwei jungen Gitarristen aus der Musikschule Ostfildern umrahmten Feierstunde zu den aktuell 20 Trägern mit Pia Balle, Richard Genth, Waltraud und Klaus Reichert vier weitere hinzu. Sie erhielten die Auszeichnung in Würdigung ihres jahrzehntelangen Engagements für das Gemeinwesen.

Pia Balle, „Prototyp eines bürgerschaftlich engagierten Menschen“, wie Bolay einen Zeitungsbericht zitierte, hatte sich in der Parksiedlung um die Bewohner des Übergangswohnheims gekümmert. Die Familien lebten dort „unter enorm schwierigen Bedingungen“, erzählte sie.

Hilfe zur Integration leistete Balle später auch für die geflüchteten Menschen, die in der Blumenhalle im Scharnhauser Park notdürftig untergebracht waren. Als gelernte Pädagogin bot sie bei sich zuhause Deutschunterricht an. „Alle meine Schützlinge haben einen Beruf erlernt, leben immer noch in der Stadt und bringen sich ein“, sagte sie. Nicht zuletzt sollte Balles unermüdliches Engagement für Sauberkeit in den Bürgergärten gewürdigt werden, sagte Bolay. „Sie sind eine Weltverbesserin im Kleinen. Daran können und sollen sich viele ein Vorbild nehmen.“

Richard Genth, Pfarrer im Ruhestand, war 18 Jahre lang in der Parksiedlung tätig und hat auch die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde im Scharnhauser Park mit betreut. Als Beitrag zur Demenzkampagne der Stadt hat Genth den Gottesdienst für dementiell Erkrankte und ihre Angehörigen ins Leben gerufen. Genth war maßgeblich am Aufbau und am Erfolg des Vereins Sofia beteiligt, bei dem sich Ehrenamtliche als Paten, Gesprächspartner und Begleiter um ältere Menschen kümmern, damit sie so lange wie möglich in ihrer häuslichen Umgebung leben können. Sein Engagement sei „wirklich ein Geschenk“, sagte Bolay. Bei Genth als zweitem Vorsitzenden des Vereins seien alle Fäden zusammengelaufen. Er sei zwar formal der Vorsitzende gewesen, „aber die Arbeit haben Sie gemacht“.

Richard Genth betonte, seine Ehrung mit der Bürgermedaille verstehe er auch als „stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen in der Stadt, die sich einsetzen und ihre Empathie einbringen“. Er wolle sich daher in Bescheidenheit üben. In seiner Jugend habe er Ingenieur werden wollen und Brücken errichten. „Nun bin ich eben ein Brückenbauer von Mensch zu Mensch geworden. Ohne die Menschen, die mich begleitet haben, wäre ich heute nicht da, wo ich bin.“

Klaus und Waltraud Reichert haben einen Teil ihres Vermögens in eine Stiftung eingebracht und damit ein Zeichen gesetzt. Viele Menschen in der Stadt hätten bereits von Fördermitteln der Stiftung in den Bereichen Sport oder Musik profitiert, berichtete Bolay. Besonders hervorheben wolle er das Angebot des Paralleltandems, mit dem Klaus Reichert mit älteren oder behinderten Menschen als Beifahrer in der Stadt unterwegs ist.

Dank der Unterstützung durch Klaus und Waltraud Reichert konnte die Toilette für alle bei den Flammenden Sternen realisiert werden, „als starkes Signal, dass in Ostfildern wirklich alle willkommen und dabei sein sollen“, betonte Bolay.

Wie Klaus Reichert erzählte, sei es ihnen ein Anliegen, neben den Einzelfallhilfen die Inklusion zu fördern, „nicht irgendwo, sondern hier in Ostfildern“. Das Paralleltandem helfe, dass viele Menschen das Haus verlassen und „wieder den Wind in den Haaren spüren“ können, sagte Klaus Reichert. Entsprechend sei die Nachfrage. Bisher seien 9.400 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt worden. „350 Kilometer haben ehrenamtliche Fahrer gemacht, den Rest bin ich selbst gefahren“, berichtete er.

Oberbürgermeister Bolay sagte, es fehle die Zeit, alle von der Stiftung geförderten Projekte zu erwähnen. „Aber ich kann meinen symbolischen Hut davor ziehen, dass Sie sich in dieser Art und Weise in unsere Stadtgesellschaft einbringen.“

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